Werde und sei der, der Du wirklich bist!
Meine Eltern gaben mir 1966 den Namen Stefan. Mein zweites Leben begann am 26.08.2000. Ich wurde zu „Der mit dem Leben davon kommt“ oder auch humorvoll „Spax® Nacken“, als ich bei einem Motorradunfall einen Genickbruch erlitt und diesen mit zwei Schrauben im zweiten Halswirbel und ein paar Narben, jedoch ohne weitere gesundheitliche Folgen, überlebte.
Neun Jahre später fand ich in meiner Solozeit in der Natur, im Rahmen der Männerinitiation (MROP, Pater Richard Rohr OFM), den „wahren Namen“ für meine damalige Identität. Im „Atmenden Wiesel“ (Breathing Weasel) spiegelten sich für mich vieler meiner Eigenschaften und Facetten. In diesem Namen fanden sich meine Schatten und Lichtseiten, meine Herausforderungen und Talente. Und so ging ich mit diesem Namen ganz bewusst einige weitere Jahre durchs Leben.
Mit der Männerinitiation (MROP – Men Rites of Passage), einem archaischen rituellen Zyklus hoher Güte, welcher durch den Franziskanerpater Richard Rohr entwickelt und verbreitet wurde, zog auch die konkrete Männerarbeit verstärkt in meine Tätigkeit als psychologischer Berater ein und entwickelte sich bis heute zu einem Schwerpunkt meiner Arbeit.
Obgleich schon seit vielen Jahren auf dem Weg, entschied ich mich mit dem Lebensübergang in meine 50er noch einmal ganz bewusst für den durch den Mystiker Osho inspirierten Sannyas-Weg. Ein Leben ohne Anhaftung, ohne Dogma, ohne Urteil und ohne fremdes Glaubensbekenntnis zu leben. Für mich soll nur noch wahr sein, was ich äußerlich oder innerlich im Hier und Jetzt, d.h. auch immer wieder neu, als wirklich erfahre. Eine transpersonale Erfahrung, eine mir innewohnende (inhärente) und sich innerlich einstellende (evidente) erfahrungsbasierte Wahrheit über etwas, dass deutlich über mich hinausreicht, hatte ich bereits bei meinem Motorradunfall gemacht. Damals habe ich meinen Geist „in Gottes Hände befohlen“ und einen inneren Frieden geschenkt bekommen, der mich auch heute noch trägt. Und so zähle ich diese transpersonale oder auch spirituelle Ebene als wesentlich zu meiner Wirklichkeit dazu.
Im Kontext dieser Entscheidung bekam ich von meinem gestalttherapeutischen Ausbilder und weiteren Mentor Dr. Rajan (Lutz) Roth den Namen „Antar Vimukto“, was soviel heißt wie „Innere Freiheit“. Diesen Namen trage ich jetzt und es ist auch der Name der das spirituelle Fundament für den Männerhort beinhaltet. Im Männerhort geht es für alle darum, zu (immer) mehr innerer Freiheit und Selbst-Verantwortung zu gelangen. Ich selbst nehme die Momente, in denen ich diese Freiheit spüre, immer öfter wahr. Und so ist mir dieser Name immer wieder Richtschnur und Orientierung bzw. das Haar, an welchem ich mich aus dem Sumpf zu ziehen vermag, wenn ich mich mit Dingen des Lebens verstrickt habe. Ich muss mich nur meines „wahren Namens“ erinnern, mich erinnern, wer ich jetzt gerade wirklich bin und jegliche Anhaftung fällt weg und das Loslassen leicht.
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